Spinnfischen am Rio Ebro auf Waller und Zander Ostern 2008
Ein Bericht von pat
 
Es war soweit, nachdem ich Marius, Jarek und Mike eingesammelt hatte starteten wir Freitags um 14:30 in Duisburg. Nach etwas mehr als 16 Stunden Fahrt waren wir am Ziel. Da wir aber erst um 9:00 in unsere Wohnung konnten nutzten wir die Zeit um uns unser Angelrevier für die nächsten 2 Wochen, den Rio Ebro, schon mal etwas genauer anzugucken. Je mehr wir sahen und umso näher der Zeiger der 9 kam, desto schneller wollten wir ans Wasser. Als wir dann um 9:00 endlich in die Wohnung konnten wurde nur schnell das Auto ausgeräumt und die Ruten fertig gemacht.
Da Marius und ich noch keine Erfahrung mit dem Wallerfischen hatten fischten wir erstmal auf Zander, während Jarek und Mike es auf Waller versuchten. Das Ergebnis des ersten Tages waren 1 kleiner Waller bei Jarek und 2 Zander von Marius.
Am nächsten Tag fischten alle auf Waller wobei Mike der "Guide" für Marius war und Jarek mich zum Fisch führen sollte. Wir versuchten alle viel Strecke zu machen und befischten viele verschiedene Spots um herauszufinden wo sich die Waller aufhalten. Bei Jarek und mir tat sich nicht viel, die Dämmerung war vorbei und ich hatte eigentlich schon aufgegeben, da bekam ich doch noch einen Biss. Dass es kein Großer war merkte selbst ich als Waller-Laie schnell, aber ich war trotzdem sehr gespannt was mich erwarten würde. Als der Fisch an der Oberfläche war landete ich meinen ersten Waller mit dem Wallergriff. Auch Mike konnte Marius zum Waller führen. Marius hatte 2 Wallerkontakte, wobei einer ein sehr guter war, leider verlor er aber beide Fische im Drill.
 
Heute war mein Geburtstag und ich hoffte einen Geburtstags-Waller zu fangen. Leider war an diesem Tag bei Marius und mir absolut nichts zu holen. Dafür konnte Mike 2 Waller von 126cm und 131cm überlisten. Außerdem zeigten Jarek und Mike, dass es auch mit grobem Wallergerät möglich ist Zander zu fangen und fingen je einen Zander.
 
Nachdem es mit meinem Geburtstags-Waller nicht geklappt hatte versprach Jarek mir heute ein nachträgliches Geburtstagsgeschenk. Es hat etwas auf sich warten lassen aber dann habe ich das versprochene Geschenk bekommen. Der Biss war nicht sehr spektakulär, aber der Drill hatte es in sich. Als ich den Fisch das erste Mal sah waren mir die Ausmaße noch nicht ganz klar. Auch als ich in das riesige Maul packte um den Fisch zu landen, wusste ich noch nicht welchem Riesen ich da ins Maul fasse. Erst als der Fisch an Land war und wir ihn vermessen hatten war mir klar, was ich da gefangen hatte. Mein Geschenk war 228cm lang und ich war total geschafft, aber über glücklich. Ich glaube ich muss nicht erwähnen, dass es mein PB ist und dann auch noch direkt so ein Kracher. Sogar für Jarek was es der bis dato größer Waller den er live gesehen hatte.
 
Auch Jarek konnte in der Dämmerung noch einen Waller von 152cm fangen und seine extra fürs Wallerfischen gekaufte Jerke einweihen. Der Hammer kam aber erst noch, wir hatten ausgemacht, dass derjenige der den ersten 2m Waller fängt abends einen ausgeben muss. Ich hatte mich schon darauf eingestellt, das ich derjenige sein würde. Als Marius und Mike Jarek und mich einsammelten sagte Mike nur: "Ich muss heute Abend wohl einen ausgeben." und grinste. An der Wohnung angekommen rückte er dann mit der Sprache raus. Er hatte einen Waller von 237cm gefangen, was sein neuer PB ist.
 
Durch die beiden Super Waller waren natürlich alle heiß auf Wels, trotzdem starteten Marius und Jarek eine Vertikal-Tour. Zusammen konnten die beiden 42 Fische fangen, davon 39 Zander. Außerdem fingen beide jeweils einen Karpfen, wobei Jarek seinen auf eine von ihm selbst gebastelte Tube gefangen hat.
Zander Marius
 
Das Beste kommt aber noch: Jarek bekam einen heftigen Biss und ein kraftraubender Drill an leichtem Vertikal-Gerät begann. Nach langem Kampf konnte Jarek seinen ersten Vertikal-Waller von stolzen 154cm landen.
 
Als Marius mit Mike eine Vertikal-Tour machte fing er trotz starkem Wind seinen ersten Wels überhaupt und zugleich seinen 1. Vertikal-Waller. Mit 54,5cm kein Großer, aber er hat gut gekämpft. Für Mike war es die erste Vertikal-Tour überhaupt und er beendete diese mit 2 Zandern.
 
Nach etwas längerer Zander-Pause bin auch ich wieder mit Marius vertikalen gewesen. Leider waren die Bedingungen nicht die Besten und wir konnten nur in windgeschützten Bereichen fischen. Wir legten trotzdem mit 41 Fischen ein super Ergebnis hin. Während dieser Tour hatte Marius den sicher längsten Drill des gesamten Urlaubs. Ein großer Waller war bei ihm eingestiegen und zog, unbeeindruckt von Marius' Versuchen ihn unter Kontrolle zu bekommen, Schnur von der Rolle. Als der Brocken dann endlich nachgab und an die Oberfläche kam sahen wir einen gut 180cm langen Waller neben unserem Boot. Als Marius ihn dann landen wollte startete der Waller eine letzte Flucht, die Schnur riss und wir konnten ihm nur noch hinterher winken. Ich konnte allerdings meinen 1. Vertikal-Waller von 64cm landen und mit 22 Fischen meine neue Bestmarke an vertikal gefangenen Fischen an einem Tag setzen.
 
Von dem Top-Ergebnis am Vortag beflügelt starteten Marius und ich direkt die nächste Vertikal Tour. Der Wind war etwas weniger geworden, dadurch konnten wir eine neue Stelle ausprobieren. Sehr früh fing Marius einen 83er Zander und wir hofften hier mehr große Zander zu fangen, denn bis jetzt war es uns nicht gelungen Zander über 70cm zu fangen und der Durchschnitt lag sogar eher bei Ende 40cm Anfang 50cm. Wir fingen noch ein paar Fische während sich der Himmel immer mehr zu zog und es immer windiger wurde. Als wir beschlossen die Floater anzuziehen wurde der Wind sogar so stark, dass wir an Land gingen und das Angeln für ca. 1 Stunden unterbrechen mussten. So ruhig wie es morgens war wurde es dann leider auch nicht mehr und wir hatten Probleme ordentlich zu driften. Am Ende des Tages hatten wir dennoch 27 Zander im Boot.
 
Da alle Guten Dinge ja bekanntlich 3 sind startete ich noch eine Vertikal Tour mit Marius. Es war fast Windstill und wir hatten perfekte Bedingungen zum Vertikalen. Direkt am 1. Spot fingen wir die ersten Zander und ich bekam den ersten Hänger, hab ich zumindest gedacht. Als ich versuchte den Hänger zu lösen riss es mir fast die Rute aus der Hand und ich hatte richtig Probleme den Fisch irgendwie unter Kontrolle zu bekommen. Ich konnte den Fisch am leichten Gerät einfach nicht bremsen und leider hatte ich dann das Pech, dass er in ein Hindernis geschwommen ist und sich die Schnur durchgescheuert hat. Etwas geknickt montierte ich neu und wir fischten weiter. Es lief richtig gut und die Durchschnittsgröße war heute auch besser. Wir fingen einige Fische in den 60ern, aber leider wieder nichts über 70cm. Die Fische bissen so gut, dass wir mehrere Doppeldrills hatten und ich 2 mal sogar fast einen Doppeldrill mit meiner Totenrute hatte. Zum Mittag hin ließ das Beißen etwas nach, wurde zum Abend aber wieder besser. Bei der ersten Tour hatte ich schon gedacht, dass ich so schnell nicht wieder so viele Zander an einem Tag fangen würde, aber ich konnte sogar noch einen drauflegen. Wir fingen insgesamt 61 Zander, wobei mein Anteil bei 33 lag.
 
Da Jarek schon einige gute Waller im Drill verloren hatte, hatte er es schon aufgegeben in diesem Urlaub noch einen 2m Fisch zu fangen. Aber als Mike und er uns an diesem Tag abholten war Jarek nur am grinsen. Es hatte doch geklappt und was soll ich sagen, er hat sich seinen neuen PB mit 233cm wirklich verdient. Er hat richtig geackert, jeden Fisch auf biegen und brechen gedrillt und so eventuell einige verloren, aber er hat einfach nicht aufgegeben.
 
Wo wir gerade bei den Wallerverlusten von Jarek sind: Eines Abends haben Jarek und ich eine Wette mit Marius gemacht. Wir wetteten an diesem Tag noch einen Zander zu fangen. Würden wir gewinnen bekommen wir je ein Getränk von ihm und umgekehrt. Wir suchten uns einen Bereich aus in dem wir schon Zander gesehen hatten und ließen uns dort von Mike und Marius absetzen, die Waller fischen fuhren. Mit unserem leichten Vertikal-Gerät bewaffnet jiigten wir unsere Gummis durchs Wasser. An der ersten Stelle tat sich nicht viel, also weiter zur Nächsten. Ein paar Würfe dauerte es nur bis Jarek einen richtig guten Biss bekam. Erst glaubte er an einen guten Zander, es wurde aber ganz schnell klar, dass es ein guter Waller war. Schneller als ich die Cam zücken konnte schoss der Fisch in einen Unterstand und die Schnur riss. Etwas bedrückt aber mit der Wette im Hinterkopf fischten wir unaufhaltsam weiter. Leider vergeblich. Als es dunkel war und wir auf unsere beiden Taxifahrer warteten suchten wir Schutz vor dem starken Wind und stellten uns hinter ein verlassenes Gebäude. Plötzlich tauchte ein Hund auf und wir warteten darauf das jeden Moment sein Herrchen um die Ecke kommt, aber niemand kam. Der Hund streunte recht lange um uns herum, gab aber keinen Ton von sich. Irgendwann roch Jarek Feuer und wir vermuteten das Obdachlose in dem Gebäude waren und der Hund zu ihnen gehöre. Es war doch ein wenig unheimlich und wir beschlossen an der Straße weiter zu warten. Dort angekommen sahen wir mehrere Autos vor dem Gebäude, also doch keine Obdachlosen. Aber wer war in dem Gebäude und was wurde dort gemacht? Diese Frage bleibt leider unbeantwortet.
Am letzten Tag haben Mike, Jarek und ich es nochmals auf Waller versucht. Es war irgendwie komisch, viele Karpfen sprangen und die Fische schienen sehr aktiv. Als Jarek eine ruhige Stelle an der Strömungskante anwarf bekam er einen kräftigen Biss und forderte der Jerke alles ab um den Fisch unter Kontrolle zu bekommen. Am Ende des Kampfes lag ein Wels von 218cm vor Jarek.
 
Gegen Nachmittag fing Mike dann seinen ersten Waller des Tages. Ich hatte den ganzen Tag 20er Gummis geschmissen und hatte einige Zander Attacken, da meinte Jarek ich solle einfach mit 16er Gummis fischen und gucken ob ich nicht doch eines von den Biestern kriege. 3 Würfe später bekam ich wieder einen Biss und der Anschlag saß, es fehlten aber die Kopfschläge und ich merkte schnell dass es kein Zander ist. Zum Vorschein kam ein kleiner Wels. Als es anfing zu dämmern konnte Jarek seinen 2. Waller des Tages von 160cm landen. Es lief richtig gut und einige Würfe später bekam Jarek wieder einen Biss, verlor den Fisch aber recht schnell. Kurz nach dem Aufplatschen des nächsten Wurfes wieder ein Biss, leider ist auch dieser Fisch wieder ausgestiegen. Die Waller schienen richtig in Beislaune zu sein. Eigentlich wollte Mike schon lange abgebrochen haben weil ihm kalt war, als er dachte einen etwas schwereren Ast gehakt zu haben. Kurz vor seinen Füßen wehrte sich der Ast plötzlich und Mike wurde fast unter Wasser gezogen. Mike war völlig kaputt als er seinen Wels von 221cm landete, aber kalt war ihm nicht mehr und ich glaube er war froh, dass Jarek und ich ihn nicht haben gehen lassen.
 
Insgesamt konnten wir 21 Waller, 201 Zander und 2 Karpfen überlisten. Zwischenzeitig hatten wir es auch mal auf Schwarzbarsch versucht, aber dafür war es einfach noch zu kühl.
 

Und jetzt zurück lehnen und genießen: