Hechtegge. Schwedens uralte Fangmethode.

 

Schweden. Bekannt als ein traditionsreiches, mystisches und natur belassenes Land.

Die Geschichten des Landes reichen bis über viele Jahrhunderte zurück.

Nicht all so alt, ist eine Fangmethode, die über viele Jahrzehnte erfolgreich angewendet wurde und bis heute immer noch eingesetzt wird. Die Hechtegge.

Eine Konstruktion, die man auf Anhieb nicht verstehen kann. So erging es uns dieses Jahr in schwedischen Dalarna, als ein norwegischer, alter Mann schmunzelt unser Kunstköderarsenal und das übliche Equipment betrachtete.

Wir nahmen uns Zeit, diesem Herrn zuzuhören, über all die Geschichten und Traditionen, seinen Erfolgen und Methoden, die mit dem Hechtfang vor 50 Jahren bis zum heutigen Tag zutun hatten.

Magnus war nicht der einzige, der nach dem Krieg mit unglaublichen „Fangmaschinen“ den Hechten nachgestellt hat. Damals wurde Erfolg noch anders definiert. Massenfänge von täglich mehr als 100 Hechten pro Person waren keine Seltenheit. Dass die Fische größtenteils als Tierfutter verarbeitet wurden auch nicht. Ganz abgesehen von der Netzfischerei, wurde die mit blinkern bestückte Hechtegge, dem schwedischen Esox zum Verhängnis.

 

Die Konstruktion ist eigentlich recht einfach. Man nehme vier Holzbretter, verbindet sie mit je vier Metallstangen und baut somit zwei Holzschlitten, die man parallel links und rechts zum Boot mitzieht.

 

 

 

Auf den ca. je 18 m Verbindungsschnur bis zum Boot hängten je 5 Kunstköder dran und werden bei langsamer Fahrt geschleppt:

 

 

 

 

 

Diese spektakuläre „Fangmaschine“ zieht also 10 Kunstköder auf einer ca. 40 Meter Spannweite wie ein Pflug.

Wenn ein Hecht eines dieser Köder genommen hat, ertönt ein Klingeln am Mast des Bootes: 

Die gehakten Hechte wurden früher einfach mitgezogen, bis fast alle Köder gefangen haben.

Magnus erinnert sich noch sehr genau, wie schnell seine Hechtegge wieder eingeholt werden musste und die Fische einfach nur eingesammelt wurden. Echolote, GPS  und Hightechausrüstung waren eher ein Fremdwort.

 

Diese Zeiten sind heute natürlich auch in Schweden vorbei. Der Hechtbestand wird in vielen Seeplatten kontrolliert um den Renkenbestand nicht zu gefährden. Trotz dessen, ist der Bestand dort für unsere Verhältnisse noch immer sehr gut und Magnus, der „alte Norweger“ fährt noch heute ab und zu mit seiner Hechtegge raus und wirkt ein wenig wie Ernest Hemingway und "der alte Mann und das Meer"...