Caspe
Februar 2006 Angelbericht
vom Kurztrip am Fluss Ebro von Jens, Wolfgang und Andreas
Abflug 22.2.06 10:35 mit Ryanair von Frankfurt/Hahn nach REUS
Costa Quanta: ca. 75€ der Flug hin und zurück, Jens (FishPiercer) flog für 28€
Erste nicht wirkliche Überraschung kam bei der Gepäckabgabe als ich 12kg zuviel hatte, also 27kg
Macht summa summarum 96€ nachzahlen. Ähnlich sah es bei Wolfgang (whansi) aus. Jens hatte genau Gewicht.
Zweite Überraschung des Tages, bei der Handgepäckkontrolle keine Rollen mit Schnur im Flugzeug erlaubt.
Also raus und alle Schnur abspulen, das tat weh !
Nun also das ganze noch mal ausziehen und durch den Metalldetektor
Bei der zweiten Gepäckkontrolle war ein anderer Controller, bei dem ich nur knapp einer Rektaluntersuchung entkam (schade eigentlich :-).
Beim Flug hatten wir unseren Spaß mit den Mitreisenden, ob die es auch so sahen werden wir wohl nie erfahren.
Landung 12:35 in Reus, Gepäck fassen, Mietauto greifen, TomTom programmieren und los Richtung Caspe.
Ca. 130km traumhaftes Spanien später, kamen wir in Caspe an. Schnell die Klamotten aufs Zimmer, Bootvermieter anrufen und merken
Das man in Spanien ohne spanisch sehr starke Verständigungsschwierigkeiten hat! Denn Englisch sprechen dort die wenigsten, und wenn meist schlecht!
90€ zahlt man für ein Boot mit 13PS Außenborder + E-Motor + FishFinder der nicht viel taugt. Nicht weiter schlimm denn wir hatten ja unsere eigenen dabei. (Irgendwoher muß ja das Übergepäck kommen)
Wir verabredeten uns mit dem Bootsvermieter so dass wir am Donnerstag ein Boot mieten um uns mal ein bisschen Überblick zu verschaffen.
Plan war mit dem Belly-Boot auf
dem Ebro Zander zu fangen vorzüglich Vertikal ! Und um nicht ganz ins blaue zu
schießen, das Boot.
Nun wollt ich den Ebro sehen denn auf der Fahrt konnte ich von dem noch gar nichts sehen, jetzt war da eine Staumauer von wo aus man ja was sehen musste.
Auf die fuhren wir drauf, und da war er „der Ebro“. Ich kam, ich sah, ich staunte „man ist das viel Wasser“.
„Das mit dem Belly-Boot wird sehr schwer“ ich versuchte die Hoffnungen unten zu halten. Vollkommen ohne Chance die Jungs waren heiß wie Latex an Arsch von Sonya Kraus.
Da wir noch keine Lizenz hatten, gingen wir in der letzten Stunde die uns noch blieb erst mal Schwarzangeln in einer Kleinen Bucht.
Vom Ufer aus warfen wir die Bucht systematisch ab, jedoch ohne den erhofften Einschlag. Klar war danach, das auch am „Ebro“ keine Fische in den
Kescher springen. Schon gar nicht zu der Jahreszeit die wir gewählt hatten. Ende Februar hat dort das Wasser auch erst 9Grad und die Zander sind schon im Laichgeschäft. Das sollte sich auch noch bestätigen.
Der erste Tag mit Boot:
Dieser Tag fing schon mal sehr spektakulär an, denn unser Bootsvermieter raste mit uns schon im Boot die Slipstelle runter und schoss uns mit einer Filmreifen
Bremsaktion ins Wasser dabei stand er weit über den Auspuff, bis an die Stoßstangen mit seinem Ranger im Wasser.
Und los ging es. Raus aus der Bucht und schon sahen wir die ersten Gigasicheln auf dem Echolot, es waren wohl Welse die sich an dem für die Jahreszeit
Ungewohntem Geräusch störten.
Wir fuhren aus dem Hafen und fingen direkt rechts neben dem Hafen in einer mittelgroßen Bucht das Fischen an.
Dort schauten ein paar Äste aus dem Wasser, worauf Jens gleich schrie er will in dem Wald fischen. Diese Stelle in der Bucht entpuppte sich als
Recht flache Erhebungen mit stark abfallenden flanken, von 1,5m bis auf 6m.
Diese ging weit in den See hinein und wurde von mir am E-Motor schön gekreuzt, bis es dann endlich geschah….. der erste Einschlag.
Hammerhart und unerwartet, einer der Bisse von dem ein Vertikalangler träumt. Einer von denen wo die Rute fast aufs Wasser schlägt, doch das war nur der
Erste Biss leider nicht der erste Fisch. Den fing Jens dann 5min später, ein wahres Prachtexemplar von 30cm Länge.
Also nicht so lange aufhalten hieß das Motto und so taten wir auch. E-Motor hoch und rüber zum anderen Ufer, dazwischen Wassertiefen bis 14m.
Ein Stopp auf dem Weg zum anderen Ufer, da dort sehr viel Fisch war brachte aber nichts.
Am anderen Ufer angekommen hatte der Wind beachtlich aufgefrischt, so dass die Wellen Schaumkronen bildeten. Dabei zeige sich der Nachteil unseren
Kiellosen Bootes. Manövrieren mit dem E-Motor wurde sehr schwierig, egal geheult wird später.
Während ich noch mit der Materie kämpfte kam der kurze Aufruf von Wolfgang „jou“ als Erlösung, das starke Verneigen der HS Titan Baitcast signalisierte
Einen guten Fisch, welcher sich nach kurzen Messen als 74er Zander abzeichnete. Petri, geht doch ;)
Danach ging es weiter zur Brücke, rund um die Brückenpfeiler versprachen wir und ein paar Fische, falsch gedacht. Im tiefen ging gar nichts.
Also weiter nächste Bucht 800m weiter sah so schlecht und unspektakulär aus, dass ich größte Mühe hatte meine Mitbootinsassen davon zu überzeugen
auch stellen zu befischen die optisch nicht die Reizvollsten sind. Das Erste was aufgefallen ist, war dass die Bucht mit 7m wesentlich tiefer war
als angenommen. Nach dem der Eingangsbereich in der Bucht nicht den gewünschten Erfolg brachte, war ich in Gedanken schon wieder am E-Motor hochziehen.
Gerade als ich der Bucht einen Namen verpasste passierte es das ein Zander gefangen wurde, damit war klar das ist die Muschibucht, denn nach dem Ausruf kam der Biss/Fisch. Wir fingen noch 3 weitere Exemplare alles dunkel gefärbte Männchen und es war klar dass wir den Tag darauf aus dieser Bucht mit dem BB starteten.
Wir logen uns noch ein paar fische zusammen, und verloren noch ein paar darunter auch ein Wels so das wir am ersten Tag auf 8 Zander kamen.
Nicht berauschend aber ein Anfang
und der Schlüssel zum Erfolg war gegeben.
Denn als ich reflektierte fiel mir auf dass bis auf ein Zander alles dunkel gefärbte Männchen waren, die noch dazu relativ flach und aggressiv bissen.
Den flachsten Zander habe ich in nur 1,5m Wassertiefe unterm BB gefangen, dh. Ca 60cm unter den Flossen.
Da Zandermännchen die Eigenheit haben schon 2-3 Wochen vor den Damen zu erscheinen und ein nettes Plätzchen suchen sich einrichten und dieses vehement
verteidigen. Die Weibchen dagegen zogen noch umher zum einen um sich noch satt zu fressen und zum anderen auf der Suche nach einem geeigneten
Geschlechtspartner. In den folgenden Tagen konnte man sehr gut erkennen dass ich mit dieser Theorie richtig lag, zum einen Fingen wir in Summen keine 3
Weibchen zum zweiten konnten wir einen Ansitzangler beobachten der an einem Platz 8 Stück abschlug allesamt Weibchen sofern ich das erkennen konnte,
wir fingen auf keinem Platz mehr als ein Fisch. Sehr gut auf dem Echolot zu erkennen waren immer wieder einzelne Fische die dann auch oft auf Ansagen bissen.
Ach was bissen, die knallten so aggressiv in die Köder und sprangen im Drill, so was hab ich noch gar nicht gesehen. Ein paar Leute meinten das die Zander
sich ein paar Verhaltensweisen von den Schwarzbarschen abgeschaut hätten. Das kann sein aber ich denke dass einfach die Laichzeit damit zu tun hat und die Zander deswegen so aggressiv waren. Es gab kaum Zander die nicht kämpften, fast jeder Fisch nahm Schnur ob groß oder klein.
Der zweite Tag im BB in der Muschibucht:
Wie bereits erwähnt versuchten wir nun unser Glück in dem wir die kiesigen Uferböschungen abfischten. Mit Erfolg.
Es waren zwar keine Massenfänge zu verzeichnen jedoch gab es hier und da immer wieder ein Fisch. Zu unserem Pech frischte
der Wind sehr stark auf so das wir in unserem Bewegungsradius sehr eingeschränkt wurden.
Am Ende des Tages blieb der Zähler auf 23 stehen.
Fazit: Wir lagen richtig mit unserer Strategie.
Tag 3:
Jens und Wolfgang brachen früh auf um an einem Wasserfall ihr Glück mit der Spinnrute auf Wels zu versuchen.
Ich entschloss mich kurzfristig, den Zandern treu zu bleiben. Was ich auch nicht bereuen sollte.
So nahm ich mir noch mal die Bucht der allerersten Stunde vor, was sich als kein Fehler herausstellte.
Denn der Wind hatte nachgelassen und die Wasseroberfläche war spiegelglatt. Ein Naturerlebnis der Superlative.
Einfach nur geil. So wie die Sonne etwas hoch kam und die Sonnenstrahlen ins Wasser gelangte fingen auch die Zander an mitzuspielen.
Bis die Jungs zurück kamen standen 7 gefangene 4 verlorene und etliche Knallerbisse auf meiner Liste.
Nach kurzer Begrüßung und ner Tasse Kaffe ging es dann zu 3. weiter.
Die Fische standen wie bereits gewohnt an den kiesigen Gründen relativ flach zwischen 2-4m.
Mein vermeintlicher 80er Schwarzbarsch J stellte sich als ein 70er sehr dunkel gefärbten Zander raus dieser sprang im Drill 2-3 mal.
Nie sah ich so einen Power von einem Zander!!! Der Tag ging mit dem Gesamtzählerstand von 43 zu ende.
Tag 4:
War nur was für harte, was es für Wolfgang erschwerte bzw. unmöglich machte teilzunehmen.
Jens und ich griffen noch mal an nach dem Motto. „ Nur die Harten kommen in den Garten“.
Und drückten zusammen bei Windstärke 4-5 und Dauerregen den Zähler auf 58 wo er auch stehen blieb denn Kurztripp war vorbei.
Zu erwähnen ist noch ein Karpfen der im Maulbereich gehakt war und Jens alles an der Godfather abverlangte.
Alles in allem bin ich sehr zu frieden mit dem Trip, die Jungs waren klasse wir haben viel gelacht und Spaß gehabt.
Fische kann man dort auch vom Belly-Boot fangen!
Wenn man die Hürden bei Ryanair zu nehmen weiß kann man damit ganz günstig in Spanien Urlaub machen.
Wir kommen wieder.
Gruss
Jens, Wolfgang und Andreas