Trainigslager Schweden Mai 2007
Nach dem ich die Countdows der anderen Mitfahrer nicht mehr sehen konnte und die Resttage bis zur Fahrt nur noch abgezählt habe, war es endlich soweit: Schweden 2007, neues Kapitel!
Wochen vorher habe ich mich mit Japantackle eingedeckt, man will ja schließlich auch mal was Neues testen. Aber werden die neuen Ruten und Röllchen halten? Sind die neuen Schnüre schon eingefischt? Habe ich die Stinger und Vorfächer sauber gequetscht? Tausend Gedanken noch wärend der Fahrt.
Einzig eine Lieferung der AmmaBamma Köder ist nicht rechtzeitig angekommen, aber was sollts, die Ersatzspieler werden das Ding schon schaukeln ;-)
Nach einer unkomplizierten Fahrt und leicht übermüdet, kamen wir spitz wie Nachbars Lumpi im Camp an. Mallorca Wetter und eine herrliche Ruhe versorgte uns zusätzlich mit dem nötigen Adrenallin, um endlich das Boot zu Wasser zu bringen!
Ich versuchte Ruhe zu bewahren und redete uns ein, dass der heutige halbe Tag nichts bringen wird. Schließlich müssen die Fische vorerst lokalisiert werden, der Wasserstand war niedrig, die Fische sind bestimmt nicht mehr in den Buchten balbalbla.
Schnickschnack, erster Wurf und BAM! Die erste Attacke im knietiefen Wasser! Biss auf Biss, Fisch und Fisch und Fisch! Wahnsinn! Sie stehen flach und unsere Köderboxen sind mit 70% Flachläufern bestückt! Yeaaahh! Schweden pur!
Nach einem herrlichen halben Tag konnten wir bereits 20 Fische verhaften! Chris rechnet noch im Bett hoch: "Damian, wenn das so weiter geht .... Schnarch..." Ich blieb mit seinem blöden Kommentar alleine im Raum...
Zweiter Tag und wie sollte es auch anders sein, Schlag auf Schlag! Sogar der erste Meterfisch ist gefallen! Gibts nicht! Nicht zu vergessen: 17 Grad im Schatten, Mallorca Feeling! Paradies!
Bevor unsere Jungs zu uns gestoßen sind, schwebte Chris nach seinem bereits 4. Meterfisch auf Wolke sieben, manchmal hatte ich das Gefühl, er war im Delirium! Aber wo bleibt mein erster Meter?! Es wird doch nicht etwa dieser befürchtete Urlaub werden...
Nein, war er nicht.
Nachdem ich eine Stelle angefahren habe, die quasi nach Großfisch roch, hing ich meinen Liebling an den Karabiener (12 Slider, Firetiger), kurzer Blick zu Chris: "Hol schon mal die Kamera raus, hier wartet mein erster Meter auf die Fotosession", Er grins, ich werfe, ich werfe nochmal und BAM! "Chris, hast Du die Kamera? Es ist ein Guter""!
Metern mit Ansage! 106cm! Zwar ein ausgehungerte Lappen, aber ein Schädel, wie ein Klappspaten! Genial!
Erstmal hinsetzen, aufhören zu zittern, genießen und völlig entspannt weiter fahren ;-)
Die anderen Jungs sind ebenfalls ohne Probleme dazu gestoßen und auch sie fingen ausgezeichnet.Diese Truppe hatte es wieder in sich! Humor pur! Teilweise wurde nichts mehr Ernst genommen und jeder hatte ein breites Grinsen im Gesicht. Warum, kann man sich denken! ;-)
Es verging die erste Urlaubshälfte, jeder kam auf seine Kosten und dann konnten wir feststellen, dass die großen Fische plötzlich nicht mehr flach standen, sondern eine Etage tiefer. Hier machte sich das Teamangeln bezahlt, denn durch den regen Austausch unter den Booten, kamen alle auf einen Nenner: Sie stehen jetzt tiefer und wollen sich so richtig die Wampen voll schlagen.
Ok, Taktik geändert, Flachläufer in die B Mannschaft abgeschoben und alles was groß war und einigermaßen auf Tiefe gebracht werden konnte, kam aufs Spielfeld! Damit lagen wir alle richtig und fingen zwar nicht mehr die Masse, dafür aber die Kapitallen.
Neuer Tag neues Glück und neue Stellen standen auf dem Programm. Chris und ich entschieden uns eine weit abgelegene Bucht anzufahren, in der wir in den letzten Jahren bereits Meterfische überlisten konnten. Nach einer abenteuerlichen Fahrt kamen wir endlich dort an, der Wasserspiegel war bereits so weit gesunken, dass wir gezweifelt haben, ob es diesmal wieder gut für uns ausgehen würde. Die ersten Würfe richtung Schilfkante verrieten schon, dass diesmal entweder der Fisch nicht mehr da ist oder einfach nur beissfaul.
Hm? Was nun? Wieder zurück oder die eventuelle schlechte Beissphase abwarten?
Da ich an dem Tag der Guid war, musste ich entscheiden und wir blieben.
3 Stunden und 1036 präzise Würfe, gerade mal 3 Fischkontakte! Gibts doch nicht! Chris war schon so verzweifelt, dass er den Massmarouder rausgeholt hat. Für mich der allerletzte Köder für denHecht! Ich machte mich lustig und schlug ihm vor, eine Wette einzugehen: "Ich gebe Dir 2 Tage Zeit und lege 500 € auf dem Tisch, wenn Du mit diesem Sche**köder einen Fisch fängst. Sollte es nicht klappen, darfst Du den gleichen Betrag auf mein Konto überweisen!". Chris zuckt kurz, denkt nach und ist skeptisch. "Hm, ein verlockendes Angebot, aber irgendwie ist mir die Zeit zu kostbar ...." BAM! Fehlbiss! Waaaaaas?! Ne nö?! 2 Stunden zieht er den Drecksköder durch Wasser, da passiert NICHTS!Wir stehen fassungslos da, eine Pumpe hat aus dem Nichts das Teil natürlich verfehlt! Ich sag schnell ganz leise: "Vielleicht sollten wir den Wetteinsatz nochmal überdenken!"
Zum Glück blieb es nur bei dem Fehlbiss und so folgten weitere Stunden ohne Fischkontakt. Chris war schon so platt, dass er sich für einen Moment hingelegt hat, ich fischte völlig lustlos zum 10 mal die gleichen Kanten ab und überlege, ob ich nicht den Anker werfe und mich ebenfalls aufs Ohr lege. Plötzlich knallt es an einer Stelle, an der ich den selben Köder bestimmt 10 mal dort hin befördert habe! Yes, das ist ein Guter! Er zieht richtung Seerosen, ich kann ihn nicht halten und es passierte, was passieren musste. Der Hecht schafft es, den Köder im Dickicht zu verhaken. Was übrig blieb, war ein aufgebogener Drilling, 20 gekappte Seerosen und ein hellwacher Chrisoph, der mit dem Kopf schüttelt! "Das kann doch wohl nicht wahr sein, wir beackern die Sche** Bucht den ganzen Tag schon und 5 Stunden später, wenn ich mich zum ersten mal hinlege, steigt ein guter Meterfisch bei Dir ein!"
Ok, die großen drehen auf! 20 Meter weiter wieder ein Biss und wieder ist meine Rute krumm bis zum Handgelenk. Diesmal habe ich die stärkere Rute und gebe der Dame keinen einzigen Meter Schnur! Yes! Der nächste Meter und die Wiedergutmachung für den vor 5 Minuten verlorenen Meterfisch! Wieder 20 Meter weiter, Chris schreit auf, Fehlbiss! Mein Köder war nicht viel weiter von seinem entfernt und so krachte die selbe Dame bei mir drauf! Wieder ein knapper Meterfisch! Wahnsiinn! Der ganze Spuk war nach sage und schreibe 30 Minuten vorbei! Aber es hat sich gelohnt! Zufrieden fahren wir zum Camp zurück.
Wenigen Tage vor Ende, habe ich all meine Ziele für diesen Urlaub erreicht und so nahm ich mir vor, meine Sorgenkinder auszupacken und diesen etwas mehr Aufmerksamkeit zu widmen. Da wäre Mr. Cobb Babypike, Manta, der große Buffalo usw.
Was soll ich sagen, sie fingen alle! Der Manta hat sogar zwei richtig große Fische auf dem Fühler gehabt! Meine legendäre Castaic Brasse kam auch zum Einsatz und nach dem ersten Pikie, ging sie wie gewohnt behutsam in ihre Sonderkiste zurück ;-)
Mein Personal Best: Barsch 51cm
Und da gab es noch die Sensation:
Beim letzten Forumstreffen "Pimp your Bait" lief ich mit einem zum Jerkbait umgebauten Vibrator auf, den ich extra in Schweden entjungfern wollte.
Also los, Batterie rein, Massagestufe auf voll gestellt, die Drillinge vibrieren so laut, dass Chris sich vor Lachen nicht mehr einkriegt, die Schnur beschleunigt meinen Elektro Dildo richtung Felsen und neben diesen klatscht Frau Uhse auf! Tja, was jetzt? Wie soll ich ihn jetzt führen?! Chris kann nicht mehr vor Lachen, ich auch nicht. Zweiter Wurf! Diesmal nicht so weit, weil ich erstmal sehen möchte, wie sich das Teil im Wasser bewegt?! Na ja, Walk the Dog kann ich vergessen, zu viel Auftrieb. Also Diver Style. Mit leichten sanften schlägen wird Frau Uhse gepullt! Das sieht schon besser aus! Ein Dildo-Diver! Krass!
Vierter Wurf, dritter Zug und BAM! Ne! Das gibts nicht! Es zappelt tatsächlich ein 60er Hecht am ende der Schnur! Ich kann nicht mehr vor Lachen, Chris brüllt auch schon, kurze Fotosession und mir gehen komische Gedanken durch den Kopf, denn Ich erinnerte mich an den Spruch von Konze: "Wenn Du darauf einen Fisch fängst, dann darfst Du die Wodkaflasche auf Ex trinken..." UPS!
Gott sei dank, war die Flasche bereits leer! Ich schüttel noch fassungslos mit dem Kopf, Pull Frau Uhse erneut und wieder BAM! Der nächste Hecht! Chris fragt mich diesmal, ob ich ihm nicht auch so einen bauen könnte! ;-)))
In den nächsten 30 Minuten hatte ich noch 5 Fehlbisse und packte Frau Uhse in die Box zurück. Es hat gereicht! Der Dilo fängt! ;-)
Nächstes Jahr stehen geschleppte Banannenschalten bei mir auf dem Programm! Ich werde berichten ;-)
Tja, der Urlaub ist zu ende und mal wieder konnten wir wichtige Erkenntnisse dazu gewinnen:
- Diver fangen fast genau so gut, wie Glider.
- Manta ist nicht nur der gewaltigste Glider, den ich kenne, es macht auch noch Spaß, mit ihm zu fischen.
- Mein Babypike getunt mit Kupferdraht um die Drillinge und einem neuen Führungsstil, geht endlich auf 1 Meter runter und fängt!
- Es loht sich, eine Stelle länger zu befischen und auf die Beissphase zu warten
- Topwater sind der letzte Husten!
- Beate Uhse schließ ich ab sofort im mein Nachtgebet ein ;-)
Besonderen Dank möchte ich Frank aussprechen. Zu seinem geliehen Freestyler habe ich eine ganz enge Bindung entwickelt! Er fängt fantastisch und war ebenfalls eine Überraschung des Urlaubs für mich!
Danke Jungs für die geile Zeit! Ich freue mich bereits auf 2008!
Damian